Psychotherapie
Diese ist angebracht, wenn Sie das Gefühl haben, überfordert zu sein und mit bisherigen Bewältigungsstrategien alleine nicht weiterzukommen. Psychotherapie ist ein möglicher Weg, das eigene Fühlen, Denken und Handeln zu reflektieren und mit psychologischer Unterstützung Ziele und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Bei z.B. folgenden Problemen oder Gefühlen kann eine Psychotherapie sinnvoll sein:
- Niedergeschlagenheit, die auch bei positiven Ereignissen unverändert bleibt und für die es keine konkrete Ursache gibt
- Das Empfinden, interesse- und freudlos zu sein, sich kraftlos zu fühlen
- Ständiges Ängstlichsein oder plötzliche Angstanfälle, extreme Dünnhäutigkeit
- Das Gefühl, eine andere Wahrnehmung als das Umfeld zu haben, sich vom Umfeld nicht verstanden zu fühlen
- Wiederkehrende Konflikte mit nahestehenden Menschen
- Besonders ausgeprägte berufliche und/oder familiäre Erschöpfung, häufige Frustrationen, zu hohe persönliche Erwartungen an eigene Leistungen
- Erhebliche Selbstwertprobleme
- Häufige Kopfschmerzen, Magenkrämpfe; das Gefühl, ausgebrannt zu sein
- Schwierigkeiten, sich an neue Lebensumstände anzupassen, Angst vor Veränderungen, Perspektiv- und -Orientierungslosigkeit, Entscheidungsschwierigkeiten
- Gefühle innerer Leere
- Konzentrationsprobleme
- Impulsivität
EMDR
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)
Bei meiner Arbeit nutze ich neben den verschiedenen Methoden des Gesprächs auch EMDR. EMDR bedeutet Desensibilisierung durch bilaterale Stimulation (z.B. Augenbewegungen) und ist eine ursprünglich von Dr. Francine Shapiro entwickelte hoch wirksame traumabearbeitende Psychotherapiemethode. Auch bei den folgenden Störungen wird sie mittlerweile eingesetzt:
- bei nahezu sämtlichen Angststörungen,
- Phobien,
- substanzgebundenen Süchten,
- Anpassungsstörungen,
- akuten Belastungsstörungen,
- psychosomatischen Störungen,
- Schmerzzuständen
und die Indikation verbreitet sich immer mehr.
Auch ein spezielles Coaching-Konzept wirkt höchst effizient auf der Basis von EMDR.
EMDR wirkt direkt auf die für Heilung wichtigen neuronalen Bahnungen im Gehirn. Allerdings ist die genaue Wirkungsweise von EMDR noch nicht vollständig erforscht. Nach dem derzeitigen Stand der Forschung geht man davon aus, dass es bei einem Trauma zum sogenannten „sprachlosen Entsetzen“ kommen kann, bei dem in der rechten Hirnhälfte Bilder des Erlebten gespeichert werden, während das Sprachzentrum in der linken Hirnhälfte aktiv unterdrückt wird. Dadurch, dass das Erlebte nicht in Worte gefasst werden kann, wird seine Verarbeitung erschwert oder sogar unmöglich gemacht.
Im Rahmen einer EMDR-Behandlung werden durch bilaterale Stimulation beide Hirnhälften hinsichtlich des Ereignisses aktiviert und wieder „synchronisiert“.
In wissenschaftlichen Studien zu EMDR zeigte es sich, dass EMDR die gleichen Behandlungseffekte wie andere bewährte Behandlungsmethoden erreicht, dazu jedoch weniger Behandlungsstunden benötigt.
Nach einer erfolgreichen EMDR-Behandlung erleben sich die meisten Patienten deutlich entlastet, negative Überzeugungen können (auch von der Gefühlsebene her) neu und positiv formuliert werden und die physiologische Erregung klingt deutlich ab.
Der wissenschaftliche Beirat hat 2006 EMDR als Methode zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung anerkannt, im Oktober 2014 erfolgte die Anerkennung durch den gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA).